Von einem Ort und Menschen, die nachklingen
Eine Chance (Möglichkeit) und eine chance (Glück), so habe ich über das Château im September-Newsletter geschrieben. Genauso resoniert der Ort tief in mir. Von der ersten Idee eines Praktikums hier zu der letztendlichen Umsetzung sind zwei Jahre vergangen, in denen ich immer wieder an diesen Ort zurückgedacht habe, mit dem mich mein Großvater vertraut gemacht hatte. Rückblickend bin ich sehr froh, dass es nach mehreren Anläufen tatsächlich funktioniert hat.
Nach dem Praktikum verbleiben mir neben einer wahrhaftig idyllischen Kulisse viele Eindrücke von verschiedenen Charaktern und Ideen. Ich habe so viele unterschiedliche Personen kennengelernt und verschiedene Projektideen gehabt, von denen ich glücklicherweise einige umsetzen konnte. Ich bin sehr glücklich über die Menschen, die mich hier unterstützt, inspiriert und ermutigt haben. Neben Elke und Tobias gibt es noch viele weitere, etwa Damien (unser Koch), Petra, Marie-Hélène (unsere Künstlerin) und natürlich auch Robert, der mit mir hier ebenfalls ein Praktikum gemacht hat, nur um ein paar zu nennen. Ich nehme sehr viel praktische Erfahrung und Eindrücke wieder mit nach Hause.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass Elke und Tobias den Praktikanten die Wahl eines Projektes vollkommen überlassen. Mit Blick auf die verschiedenen Projekte der Praktikantinnen und Praktikanten vor uns und auf das Potential des Hauses sehe ich, dass hier unglaublich viele und unterschiedliche Projekte umgesetzt werden können und, dass dieses Haus die Kreativität jedes Einzelnen fördert. Obwohl ich anfangs ganz sicher war, was für ein Projekt ich machen wollte, sind letztendlich ganz andere Projekte dabei herausgekommen. In diesem Sinne würde ich jedem (angehenden) Praktikanten raten sich Themen oder Projekte zu überlegen aber bis zum Schluss des Projektes flexibel zu bleiben und Änderungen zuzulassen.
Etwas, dass mir ganz persönlich viel Freude gemacht hat, war, schöne Tafeln zu decken. Dieser Ort ist einfach einmalig für alle, die eine Affinität für Geschichte im Allgemeinen haben, für Geschirr aber auch für schön gedeckte Tische und Weingläser, die das Kerzenlicht reflektieren. Essen an einer Tafel in einem alten Herrenhaus klingt einmalig, und fühlt sich auch so an. Positiv in Erinnerung bleiben mir ebenfalls die wunderbaren Gespräche in der Küche mit Robert und Damien und die kreativen Ideen, die wir mit Robert entwickelt haben, zum Beispiel wie das Silberbesteck effektiv gewaschen werden kann. Ein unvergesslicher Abend war natürlich der, als wir so gekleidet, wie wir in 500 Jahren im Château spuken wollen, den letzten Abend der letzten Denkwoche der Saison gefeiert haben. Hoffentlich treffen wir uns alle genau so dann hier wieder.
Auch von dem „Podcast von der Schlosscouch“, von dem Robert und ich hoffen, dass er von zukünftigen Praktikanten auf der Praktikantencouch weitergeführt wird, bin ich begeistert. Das summende und stimmhaft an die Situation angepasste hm-hm von Tobias wird mir in Erinnerung bleiben, aber auch wie Frau Ateş ihre Bodyguards Schutzengel nennt.
Ich halte fest: Die chance (Glück) mein Praktikum hier zu machen, war für mich zugleich eine Chance (Möglichkeit), kreativ zu sein und unterschiedlichste Menschen kennenzulernen, denen ich sonst wahrscheinlich nie begegnet wäre. Fest steht, dass ich unfassbar viele Eindrücke gesammelt habe und diese erst einmal verarbeiten muss.
Mit tiefer Dankbarkeit für diese Erfahrungen und Begegnungen,
Sophie Abratis