12. - 18. Juli 2026:
Françoise Sagan - Das Leben beschleunigen. Eine Lesereise mit Rainer Moritz
„Mein liebster Zeitvertreib ist, die Zeit vergehen lassen, Zeit haben, sich Zeit lassen, Zeit verlieren. “
© Rainer Moritz
Im Frühjahr 1954 betrat die damals achtzehnjährige Françoise Sagan die literarische Bühne und sorgte für einen Aufruhr, wie ihn selbst die Pariser Szene selten zuvor erlebt hatte. Ihr Debüt »Bonjour tristesse« avancierte binnen weniger Wochen zu einem Titel, der sowohl das Publikum als auch die Kritik begeisterte und alsbald zu einem Welterfolg wurde, der die Autorin früh zu einem Mythos machte. Nobelpreisträger François Mauriac nannte Sagan despektierlich ein »charmantes kleines Monster«, ohne zu unterschlagen, dass ihre literarische Begabung außer Zweifel stehe.
Die Skandale und Tragödien, die Sagan bis zu ihrem Tod 2004 begleiteten, verdeckten zuweilen die Kraft ihres Werkes, das aus rund zwanzig, vielfach verfilmten Romanen, Theaterstücken, Drehbüchern und Chansontexten besteht. Viele Texte haben nichts von ihrer Brisanz verloren, und ihr unnachahmlicher Blick auf die Welt blieb von einer trotzigen Naivität bestimmt, vom Willen, die Konventionen der Erwachsenen in Frage zu stellen. An ausgewählten frühen Werken Françoise Sagans wollen wir ihre Literatur kennenlernen, in der Analyse, im Gespräch.
textgrundlagen
Die Leserwoche basiert auf diesen Ausgaben:
»Ich glaube, ich liebe niemanden mehr« (Anaconda; Übers.: Waltraud Schwarze)
»Bonjour tristesse« (Ullstein; Übers.: Rainer Moritz)
»Ein gewisses Lächeln« (Wagenbach; Übers.: Helga Treichl)
»Lieben Sie Brahms …« (Wagenbach; Übers.: Helga Treichl).
Die Kenntnis der Titel wird vorausgesetzt.
der referent
Prof. Dr. Rainer Moritz studierte Germanistik, Philosophie und Romanistik. Von 2005 bis 2025 leitete er das Literaturhaus Hamburg. Er ist Vize-Präsident der Marcel Proust Gesellschaft, schreibt Literaturkritiken unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine, den MDR und den Deutschlandfunk, glossiert jeden Freitag das Weltgeschehen auf Bremen 2, übersetzt (zum Beispiel Gaston Leroux, Françoise Sagan und Georges Simenon) und veröffentlichte zahlreiche Bücher – darunter zuletzt »Das Jahr in Büchern – Literaturtipps für jeden Tag« und den Roman »Vielleicht die letzte Liebe«.
Anmeldung zur Denkwoche
preise
2.180€ im Einzelzimmer
1.930€ p.P. im Doppelzimmer
Beinhaltet: 6 Übernachtungen, ein opulentes Frühstück, ein 2 gängiges Mittagsmenu und ein 3 gängiges Abendmenu, Pausengetränke und Obst zu jeder Zeit. Getränke zu den Mahlzeiten sind nicht enthalten.
Für Ihr Wohlbefinden fühlt sich die gesamte Équipe d’Orion zuständig. Gerne stellen wir Ihnen auch eine Weiterbildungs-Bescheinigung für Ihren Arbeitgeber oder Ihre Steuererklärung aus. Sprechen Sie uns bitte dazu an.